Krank-sein vs. Krank-machen

Marlene Brey bestätigt in ihrem Artikel „Präsentismus“ (derfreitag vom 1.02.2018) eine Beobachtung, welche ich auch seit einigen Jahren bei meiner Arbeit vor allem mit Menschen in psychosozialen Berufsfeldern gemacht habe.

Als Präsentismus bezeichnen Arbeitspsychologen das Verhalten von Arbeitnehmern, trotz Krankheit am Arbeitsplatz zu erscheinen und dies besonders in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit. Nach einer Statistik des Deutschen Gewerkschaftsbundes gehen zwei Drittel der Arbeitnehmer krank zur Arbeit. Andererseits gehen Wirtschaftswissenschaftler davon aus, dass die ökonomischen Einbußen durch Präsentismus höher sind, als wenn sich Kranke einfach auskurieren würden.

Ich freue mich daher, dass es auch aus ökonomischer Sicht sinnvoll ist achtsam und sorgsam mit sich und seinem Körper umzugehen. Ich denke allerdings, dass es noch sehr lange dauern wird bis dies Teil einer Unternehmens- und Teamkultur geworden ist, denn die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Form des Neoliberalismus sprechen leider dagegen.

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